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Die 60er...Neubau

Im Schuljahr 1959/60 wurde an den allgemeinbildenden Schulen der ehemaligen DDR das Fach Astronomie für die Schüler der Jahrgangsstufe 10 eingeführt. Ein Wunsch vieler Fach- und Amateurastronomen, Lehrer und Schüler erfüllte sich damit. Durch den Unterricht konnte der Schuljugend das Wissen über das Sonnensystem und den kosmischen Raum vermittelt werden, das in der ersten Hälfte des 20. Jh. sprunghaft zugenommen hatte.

Prof. Penzel im Unterricht
AG Satellitenbeobachtung

Durch Beobachtungen mit Großteleskopen in den USA hatten sich die Grenzen des überschaubaren Raumes extrem erweitert. Sputnik 1 und die ersten Raumsonden eröffneten neue Wege zur Erforschung des Weltalls. Der bemannte Raumflug war nicht mehr nur eine Utopie.

 

Für den Unterricht benötigte man ausgebildete Lehrer und Möglichkeiten zur Beobachtung mit den Schülern. Die Studienplätze an den Universitäten reichten nicht aus. Schul- und Volkssternwarten wie die Sternwarte in Rodewisch sprangen ein und halfen. Amateurastronomen vermittelten ihr Wissen und demonstrierten den Umgang mit Fernrohren. Mitglieder der Arbeitsgemeinschaften halfen bei den Schülerbeobachtungen.

Beobachterkette mit AT-1 Fernrohren
Rohbau für die neue Sternwarte

In Rodewisch kamen die Aufgaben zur Vermessung der Erdsatelliten hinzu. Mehrere sowjetische und die ersten amerikanischen Satelliten waren inzwischen gestartet worden und damit der Zeitumfang für die Beobachtungen und die Auswertungen angewachsen.

Die Messergebnisse mußten aufbereitet und an den Astronomischen Rat der Akademie der Wissenschaften der UdSSR und das Rechenzentrum der amerikanischen Weltraumbehörde NASA übermittelt werden. Die Räumlichkeiten im Turm der Pestalozzischule reichten dazu nicht mehr aus.

Der große Traum der Mitarbeiter und Schüler der Rodewischer Sternwarte war ein eigenes Gebäude mit freier Sicht zum Sternhimmel, mit Unterrichts- und Arbeitsräumen. Er ging in Erfüllung. Vor Baubeginn, am 1. Juni 1965, besuchte der erste Sekretär der Staatspartei der SED, Walter Ulbricht, die Pestalozzischule und ihre Sternwarte.

Sein Einfluß bewirkte, dass für die Architektur der neuen Einrichtung ein Ideen-Wettbewerb ausgeschrieben wurde. Ein Plauener Kollektiv unter Leitung von Udo Müller gewann den 1. Preis. Gerhard Bochmann projektierte das Gebäude. Beide sind Bürger von Rodewisch. Am 3. September 1967 wurde die neue Sternwarte auf einer Anhöhe am südöstlichen Rand der Stadt eingeweiht.

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