Bannerbild | zur Startseite Bannerbild | zur Startseite
 

Der Sternhimmel im April 2025

Finsternisse sind spektakuläre Phänomene, die man leicht beobachten kann. Im Jahr 2025 kann der Sternenfreund eine partielle Sonnenfinsternis und eine totale Mondfinsternis erleben. Die Mondfinsternis ist zum Teil in der Abenddämmerung des 7. September bei günstiger Witterung zu bestaunen. Die Sonnenfinsternis ereignet sich zur Mittagszeit des 29. März. In Rodewisch wird um 12.17 Uhr der größte Bedeckungsgrad von etwa 13 % erreicht sein. Diese Angabe bestimmt den Teil der Sonnenflächenscheibe, der durch den Mond bedeckt wird. Der erste Kontakt ist um 11.31 Uhr und der letzte ereignet sich um 13.04 Uhr. Obwohl eine spürbar veränderte Lichtintensität nicht zu erwarten ist, sollte man es bei klarer Sicht keinesfalls versäumen, das kosmische Schattenspiel zu betrachten. Es sei aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass eine partielle Sonnenfinsternis in allen Phasen nur durch spezielle Schutzfilter oder indirekt durch Projektion zu beobachten ist. Eine einfache günstige Möglichkeit zur Sichtung geben die handelsüblichen Sonnensichtbrillen. Interessenten haben aber auch die Möglichkeit unter fachkundiger Anleitung die Finsternis im Blickfeld von Teleskopen zu verfolgen. So laden die Sternwarten in Crimmitschau, Drebach, Rodewisch, Schneeberg und Zwickau mit Sonderveranstaltungen bei günstiger Witterung zur Beobachtung ein. Sollte die Beobachtung aufgrund der Wetterlage nicht möglich sein, müssen wir uns zur Sichtung eines solchen Himmelsschauspiels auf das nächste Jahr gedulden. Am 11. August 2026 erwarten wir ein spektakuläres Ereignis, bei dem in unserem Gebiet die Sonne zu 87 % durch den Mond bedeckt wird.

Damit es zu einer Sonnenfinsternis kommt, muss Neumond sein, also müssen Sonne, Mond und Erde nahe einer Linie stehen. Da die Mondbahn gegen die Erdbahnebene geneigt ist, tritt dies nicht jedes Mal zu Neumond ein, sondern nur, wenn der Mond sich nahe einem der Schnittpunkte, die auch Knoten genannt werden, von Mondbahn und Erdbahnebene befindet. Da am 29. März die Erde nur vom Halbschatten getroffen wird, ist die Finsternis in allen betroffenen Gebieten partiell. Die Finsternis beginnt im Nordwesten Südamerikas, der Halbschatten wandert anschließend nordostwärts, wobei in der ganzen Nordwesthälfte Europas eine verfinsterte Sonne zu sehen sein wird. Die maximale Bedeckung wird im Norden Labradors erreicht, dort werden 93 % der Sonne vom Mond bedeckt sein.

Langjährige Beobachter dürften sich erinnern, dass auf den Tag genau vor 19 Jahren, am 29. März 2006, ebenfalls in den Mittagsstunden in Europa eine partielle Sonnenfinsternis stattfand. Diese Übereinstimmung ist nicht zufällig und lässt sich mit dem Meton-Zyklus begründen. Der griechische Gelehrte fand heraus, dass nach 19 Jahren eine bestimmte Mondphase wieder auf das gleiche Datum fällt. Diese Synchronisation zwischen Sonnen- und Mondkalender gibt es, weil 19 Jahre genauso lang sind wie 235 Mondmonate. Der Mondmonat basiert auf den Phasen des Mondes und umfasst etwa 29,5 Tage. Möglicherweise war dieser Zyklus aber den Babyloniern einige Jahrhunderte vor Meton bekannt. Für eine Finsternis muss neben der Neu- oder Vollmondbedingung auch seine Position in einem Bahnknoten gegeben sein. Obwohl sich der Knotendurchgang des Mondes nach 19 Jahren ändert, liegt dieser für vier bis fünf Meton-Zyklen im Finsternisfenster. Im konkreten Fall gab es jeweils am 29. März der Jahre 1968, 1987, 2006 eine Sonnenfinsternis. Mit dem Himmelschauspiel am 29.3.2025 wird diese Periode ihren Abschluss finden. 

  

 

 

Anblick des Sternhimmels zur Monatsmitte gegen 21.00 Uhr MESZ

 

Jochen Engelmann

 

 

 

Veranstaltungen

Wetter