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Die neue ESA-Show Milliarden Sonnen - eine Reise durch die Galaxis seit 7.2.2014 im Planetarium Rodewisch

04. 03. 2014

Die Anschaffung des Programms wurde durch die finanzielle Unterstützung von enviaM sowie durch Spendengelder ermöglicht. Die Vorführung wird im Rahmen der öffentlichen Veranstaltungen regelmäßig gezeigt. 

 

Fast wäre sie gescheitert, die Hipparcos-Weltraummission von 1989. Chaotische Bedingungen, Startabbruch, schließlich das Versagen des Hauptmotors in der Umlaufbahn. Und doch wurde die Mission ein voller Erfolg. Mit zahllosen Tricks gelang es dem Astrometrie-Satelliten der ESA, die genaue Entfernung zu 100.000 Sternen in unserer Milchstraße zu vermessen.
Die Distanzen im Weltraum waren lange Zeit völlig unbekannt. Dabei waren die Sterne seit jeher die Begleiter der Menschen. Schon in steinzeitlichen Höhlenzeichnungen kann man Sternbilder ausmachen. Ägypter und Babylonier errechneten die ersten Kalender, die griechische Antike verschmolz später die Mythen des Himmels mit der Welt der Sterne und schuf die ersten großen Sternenkarten.
Doch was die Sterne wirklich waren, davon hatte man keine Ahnung. Chinesische, persische und später europäische Astronomen durchforsteten den Himmel mit immer besseren Instrumenten, aber es sollte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts dauern, ehe der deutsche Gelehrte Friedrich Wilhelm Bessel die erste Sternparallaxe messen und die erste korrekte Entfernung zu einem Stern bestimmen konnte.
Bessel nutzte die Mathematik des Hipparchus von Nicäa, der fast 2.000 Jahre vor ihm errechnet hatte, was später als Tangenssatz in die Lehrbücher eingehen und als Parallaxenmessung praktische Verwendung finden sollte. Doch diese Messungen waren komplex, und so brachte erst der Satellit Hipparcos den echten Durchbruch zum Verständnis unserer Milchstraße.
Nicht nur die Größe des Weltalls, auch die Vielfalt von Objekten in unserer Heimatgalaxie ist atemberaubend. Helle Sterne sind entweder nah oder riesengroß, manche brennen heiß und blau, andere glimmen nur noch rötlich. Ein gigantischer Zoo von Objekten begegnet dem Reisenden, wenn er sich ins Weltall hinausdenkt: Nebelschwaden aus Gas und Staub, die sich verdichten und neuen Sternen Leben einhauchen – zarte Schleier, Dunkelwolken und Sternenhaufen, Fontänen aus heißem Gas und interstellare Flocken aus Sternenstaub.
Im Zentrum unserer Galaxis liegt ein Schwarzes Loch, das all diese Objekte ordnet und zur ewigen Wanderung zwingt – und doch zu schwach ist, um Hundert Milliarden Sterne zusammenzuhalten. Hier
kommt die Physik an ihre Grenzen und verlangt nach einer Masse, die niemand kennt, die aber da sein muss: die geheimnisvolle Schwarze Materie. Sie ist nicht das einzige große Rätsel im Universum, und so begann die Europäische Weltraumorganisation schon kurz nach Ende der Hipparcos-Mission, einen noch besseren Satelliten zur Erforschung des Weltalls zu bauen.
Mit der Weltraummission Gaia steht nun ein wahrer Quantensprung in der Kartierung des Weltalls bevor. Der aus modernsten Werkstoffen geformte Satellit soll ein Prozent aller Sterne unserer Milchstraße in 3D vermessen – immerhin eine Milliarde. Er erreicht dabei eine Messgenauigkeit, die man nur in Bildern fassen kann: Gaia könnte aus einem Meter vermessen, wie viel ein menschliches Haar in einer hundertstel Sekunde gewachsen ist.
Und mit diesen Messungen will man nicht nur die Sterne besser verstehen, sondern zahllose Planeten entdecken, Asteroiden kartieren und die Verteilung der Dunklen Materie erkennen. Die Planetariumshow „MILLIARDEN SONNEN – eine Reise durch die Galaxis“ erzählt die Geschichte dieser Suche nach der Distanz zu den Sternen und dem Verständnis des Weltalls.

 

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